Foto v.l.n.r.: Lars Düsterhöft (SPD, MdA), Dr. Marcus Schwarz (Universität Leipzig), Stephan Standfuß (CDU, MdA)
Berlin, 1. Oktober 2025 – Am 30. September 2025 lud die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus sowie der Abgeordnete Stephan Standfuß (CDU) zu einem Fachgespräch über die Einführung der Bestattungsform Reerdigung in Berlin ein. Nach einem Vortrag zur aktuellen Forschungslage durch das Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig tauschten sich Abgeordnete aus SPD und CDU mit Vertreter:innen der Kirche, Friedhöfe, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Bestattungswesen über die wissenschaftlichen Ergebnissen sowie eine politische Umsetzung in Berlin aus.
Dr. Marcus Schwarz, Studienleiter am Institut für Rechtsmedizin der Universität Leipzig, stellte die Ergebnisse der morphologischen, toxikologischen, mikrobiologischen und bodenkundlichen Untersuchungen von inzwischen 37 Reerdigungsprozessen vor. Die Untersuchungen zeigen:
Lars Düsterhöft, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion:
„Mit der Reerdigung haben wir eine würdevolle und ökologische Bestattungsform, die sich viele Berlinerinnen und Berliner wünschen. Die beeindruckenden Forschungsergebnisse der Universität Leipzig zeigen eindeutig, dass das Verfahren der Reerdigung funktioniert und sicher ist. Wir als SPD-Fraktion sehen uns bestätigt, die Reerdigung so schnell wie möglich in Berlin zu erlauben. Wir erwarten von unserem Koalitionspartner CDU, dass er sich mit diesen Ergebnissen befasst und den Weg frei macht für die Zulassung der Reerdigung.“
Unter den Teilnehmenden des Fachgesprächs waren Vertreter:innen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), des Erzbistums Berlin und der Arbeitsgemeinschft der Friedhofsvereine, des Verbands unabhängiger Bestatter (VuB) sowie der Investitionsbank Berlin Brandenburg (IBB), Bestatterinnen und Bestatter aus der Hauptstadt sowie engagierte Privatpersonen. Die Berliner Trauerrednerin Lisa Hintzke berichtete von der großen Resonanz in der Bevölkerung: 2024 hat bereits 5.000 Unterschriften für die Zulassung der Reerdigung an Berliner Abgeordnete übergeben.
Jörg Litwinschuh-Barthel, Geschäftsführer der Stiftung Reerdigung, zieht ein positives Fazit: „Die Ergebnisse aus Leipzig und die breite Unterstützung aus Kirche, Bestattungswesen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft geben der Reerdigung Rückenwind. Die Politik in Berlin sollte die Chance ergreifen, die Innovation aus Berlin auch für die Berlinerinnen und Berliner zu ermöglichen und die Reerdigung hier zulassen.“
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Über die Stiftung Reerdigung
Die Stiftung Reerdigung gGmbH setzt sich für die Etablierung der Reerdigung als ökologisch sinnvolle und würdevolle Bestattungsform in Deutschland ein. Sie begleitet Forschung, informiert Politik und Zivilgesellschaft und vernetzt sich mit Initiativen im Ausland, die sich für die Legalisierung der neuen Bestattungsform Reerdigung engagieren.
Ein erstes Fachgespräch mit Vertreter:innen der Kirchen und Religionsgemeinschaften zum Thema Reerdigung fand am 25. Juni 2024 im Berliner Abgeordnetenhaus statt.
Pressekontakt:
Jörg Litwinschuh-Barthel, info@stiftung-reerdigung.de, Tel. 030 2000 59 680