Expert:innen-Meinung

Über 150 Jahre lang gab es in Deutschland wie in den meisten europäischen Ländern nur die Erd- und Feuerbestattung. Eine neue Bestattungsform wie die Reerdigung berührt viele sehr unterschiedliche Fragen: wissenschaftliche, ethische, religiöse und gesellschaftliche. Wir haben Expert:innen verschiedener Fachgebiete zur Reerdigung befragt. Ihre Antworten stellen wir Ihnen hier vor.
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Stefanie Schillmöller

Death Trends Expertin

„Für viele Menschen ist im Kontext der Nachhaltigkeit eine naturnahe Bestattung sehr attraktiv geworden. Und in diesem Kontext sehe ich die Reerdigung. Hier geht es nicht nur darum zu überlegen, inwiefern können wir die Umwelt weniger belasten, sondern inwiefern können wir auch etwas zurückgeben. ”

Sarah Benz

Bestatterin und Trauerbegleiterin

„Es ist einmal wichtig, die Möglichkeiten zu wissen, was man alles tun kann bei einem Abschied, und dann ist es auch wichtig, dass die Menschen genug Zeit bekommen, dass sie in Ruhe nachspüren können, ob sie das machen möchten. Das ist für mich selbstbestimmtes Abschiednehmen.”

Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg

Moraltheologe

„Die Auferstehung der Toten bezieht sich auf die unsterbliche Seele, die mit einem neuen verherrlichten Leib bekleidet wird. Und dementsprechend ist zunächst im Rahmen der Pietät und der Trauer und der staatlichen Gesetze jede mögliche Weise von Beerdigung ­– und auch Reerdigung – erlaubt.”

Tom Schröpfer


sterbenleben Bestattungen

„Mit der Reerdigung werden uns jetzt weitere und neue Möglichkeiten der Selbstwirksamkeit geboten. Das erweitert einfach das Spektrum. Der breite Fächer bekommt neue Farben.”

Dr. Bertold Höcker

ehemaliger Superintendent des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte

„Die Reerdigung ist eine neue und besondere Form christlicher Bestattung. Das biblische Motto 'Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube', das Teil jeder christlichen Bestattungsliturgie ist, prägt diese Reerdigung in besonderer Weise.”

Bernd Tonat

Himmelsleiter Bestattung

„Wenn wir längere Zeiten bis zur Beisetzung haben, findet eine ganz andere Auseinandersetzung um das Thema Tod statt. Die 40 Tage, die zur Verfügung stehen, sind eine Möglichkeit, unser Verständnis vom Tod zu erweitern.”

Heinrich Strößenreuther

Umweltaktivist

„Menschen entscheiden sich für die Reerdigung, um wirklich in Frieden und ohne negative, schädliche Spuren von der Welt gehen zu können.”